Schilddrüsendiagnostik

Schilddrüsenerkrankungen (z.B. Vergrößerung der Schilddrüse, Schilddrüsen-knoten) sind in Deutschland sehr häufig. Sie finden sich in ca. einem Viertel bis zu einem Drittel der Bevölkerung.

Eine differenzierte Diagnostik zur Trennung der meist gutartigen Veränderungen von den wenigen bösartigen Erkrankungen ist daher besonders wichtig.

Sie können sich und uns den Ablauf Ihrer Schilddrüsen-Untersuchung erleichtern, indem sie folgendes Formular bereits zu Hause ausdrucken und ausfüllen (als Download):

Falls von Ihnen bereits aktuelle Schilddrüsen-Blutwerte (TSH, ggf. fT3, SD-Antikörper) oder auswärtige SD-Voruntersuchungen vorhanden sind, bringen Sie diese zum Untersuchungstermin bitte mit. Sie müssen für die Untersuchung nicht nüchtern sein. Schilddrüsenhormonmedikamente (z.B. Euthyrox, L-Thyroxin, Eferox) sollten mindestens zehn Tage und jodhaltige Medikamente (z.B. Jodid, Jodthyrox) zwei bis drei Wochen vor der Untersuchung abgesetzt werden.

Eine Schilddrüsenuntersuchung besteht in der Regel aus:

  • Anamnese (Befragung des Patienten)
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • ggf. Schilddrüsenszintigraphie
  • ggf. Feinnadelpunktion zur feingeweblichen Untersuchung

Nach der Untersuchung wird Ihnen in einem ausführlichen Arztgespräch der Befund erläutert und  ggf. ein Therapievorschlag unterbreitet. Ihr Hausarzt erhält natürlich umgehend einen ausführlichen schriftlichen Bericht

Schilddrüsenszintigraphie

Bei der Szintigraphie der Schilddrüse wird eine schwach radioaktive Substanz (Tc99m-Pertechnetat) in eine Armvene injiziert. Diese Substanz wird von den Schilddrüsen-Zellen genau wie Jodid aufgenommen. Nach 20-minütiger Wartezeit wird der Patient vor eine spezielle Kamera gesetzt und über fünf Minuten ein Bild aufgenommen. Hierzu benutzen wir in unserer Praxis eine spezielle Kleinfeld-Gammakamera, mit der die Aufnahmen im Sitzen erfolgen können, sodass das von manchen Patienten als beängstigend empfundene Liegen unter einer großen Kamera entfällt.

Nach Auswertung der Aufnahmen können folgende Aussgen über die Schilddrüse getroffen werden: Lage, Größe und Form sowie Jodaufnahmefähigkeit der gesamten Schilddrüse bzw. einzelner Teile. Damit gelingt auch die Einordnung von sonographisch auffälligen Knoten in so genannte “heiße” oder “kalte” Knoten.

Informationen und Behandlung
Informationen zur Schilddrüse

In Jodmangelgebieten sind Erkrankungen der Schilddrüse häufig. Neuesten Studien zufolge hat etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger krankhafte Veränderungen der Schilddrüse, die ihm bisher nicht bekannt waren. Jeder vierte erwachsene Bundesbürger hat so genannte Knoten in der Schilddrüse.

In Deutschland werden etwa 100.000 SD-Operationen jährlich durchgeführt. Die Kosten von Schilddrüsen-Erkrankungen werden in Deutschland auf ca. 1 Milliarde Euro pro Jahr geschätzt. Jodmangel und genetische Veranlagung werden als hauptsächliche Ursache von Schilddrüsen-eränderungen angesehen.

Man unterscheidet bei allen Schilddrüsen-Erkrankungen zwischen Veränderungen

  • der Form, Größe und Gestalt (z.B. Vergrößerung, Knoten, Zyste, etc.) und
  • der Funktion (normale Funktion, Über- bzw. Unterfunktion).

Erstere können ursächlich sein für lokal-mechanische Beschwerden (Kloßgefühl, Schluck-beschwerden, etc.) und letztere für verschiedenste Allgemeinsymptome.

 
Schilddrüsen-Therapie

Therapeutisch stehen folgende Optionen zur Verfügung

1. Medikamente:

  • zur Behandlung einer Schilddrüsenvergrößerung bei normaler Funktion: Jodid,
  • Schilddrüsenhormone, Kombinationspräparat (Jodid+SD-Hormone)
  • zur Behandlung einer Unterfunktion: Schilddrüsenhormone
  • zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion: immer zeitlich begrenzt (keine Dauerlösung!): z.B.
  • Carbimazol, Propycil

2. Schilddrüsenoperation

3. Radioiodtherapie